Drei Veranstalter, drei Frauen als Inputgeberinnen.
Was macht man als Frau, wenn der „Schmotzige Doorschdich“ ausfällt?
Man beschäftigt sich mit seriösen und wichtigen Themen wie „Frauen im Mittelstand“.
Eingeladen hierzu hatten die MIT, FU und CDA des Kreises Böblingen.
Wie definiert sich überhaupt Mittelstand? Die Kreisvorsitzende der Frauen-Union (FU) Elke Staubach ging bei ihrer Begrüßung kurz auf die Ausführungen, die man in Wikipedia dazu findet, ein. Sabine Kurtz, seit 2006 MdL und Landtagsvizepräsidentin und als Abgeordnete auch Mitglied des Ausschusses Kultus, Jugend und Sport gab wichtige Denkanstöße und Hinweise, wie Girls Day in klassischen „Männerberufen“, die Meisterprämie im Handwerk, Beantragung der Elternzeit für Mütter und Väter, Schülerpraktika, aber auch dass gerade im Mittelstand nicht nur Studienabgänger wichtig sind sondern auch Berufsausbildungen, auf die man weiter aufbauen kann.
Monica Wüllner, Vorstandsmitglied bei der Bundes-CDU, stellvertretende Landesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) und beruflich bei der IG Metall, informierte, dass es gerade die Handwerksbetriebe bzw. Mittelständler seien, die in großem Rahmen Ausbildungsangebote vorweisen könnten. Eine qualifizierte Ausbildung sei das A und O, um sich später beruflich weiterzuentwickeln und auch eine Selbständigkeit ins Auge zu fassen. Letzteres sei mit jeder Menge Verantwortung verbunden.
Hieran konnte Ruth Baumann nicht nur mit ihren praktischen Erfahrungen aus der eigenen Straßenbaufirma anknüpfen. Neben einigen Ehrenämtern ist sie Präsidentin des Landesverbandes der Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh). Dort vertritt sie couragiert und ausdauernd die Interessen der Frauen. Geht es um Absicherungen im Rentenalter, Weiterbildung etc. etc.... Interessant in der anschließenden Diskussion zwischen den Referentinnen, die vom Vorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Dr. Andreas Wierse moderiert wurde, war, in wie weit immer neue Regularien erforderlich seien in Bezug auf Arbeitszeiten, - sicherheit u.v.m.. Frau Baumann vertrat die Ansicht, dass es sich bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern um mündige Bürger handelt, die wahlberechtigt und des Denkens mächtig sind. Hier sollte die Bürokratie und Zwangsbeglückung seitens der Politik der Vertragsfreiheit handelnder Personen Raum geben.
Und gerade bei den KMU-Betrieben (Kleinere und mittlere Unternehmen), die oft auch als Familienbetriebe bezeichnet werden können, sei das Miteinander und die Wertschätzung nicht wegzudenken, damit man effektiv und harmonisch zum Wohle aller (Firmeninhaber, Arbeitnehmer, Kunden) arbeiten könne. Monica Wüllner verwies auf die schwarzen Schafe, die es leider immer wieder gäbe, meist aber in Großbetrieben und von daher entsprechende Vorgaben unerlässlich seien. Diskutiert wurde unter den Damen auch die Handhabung der Elternzeit. Wo ist so etwas einfach umsetzbar und wo gibt es im Handling Probleme. „Wenn die Friseurin Nachwuchs bekommt, kann nicht einfach der Vater einspringen, wenn er nicht gerade die gleiche Qualifikation hat. Und wie fülle ich dann ggfs. diese Lücke?“, so Ruth Baumann. In der weiteren Diskussion mit den Interessierten, die technisch von Christopher R. Strese gemanagt wurde, kam natürlich auch noch das Thema Corona zur Sprache. Wie verändert Homeoffice mit dem Spagat zwischen Kinderbetreuung und Berufstätigkeit jetzt und auch künftig die Rahmenbedingungen. Und auch hier wieder die Nachfrage, was muss dann wie geregelt werden in Bezug auf Arbeitsplätze Zuhause. Und inwieweit ist dies beim Mittelstand überhaupt umsetzbar und wird dies von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber auch von den Selbstständigen gewünscht oder evtl. eingefordert. Eine interessante Diskussion mit unterschiedlichen Sichtweisen, aber dem Konsens, dass nur ein Miteinander dazu beiträgt, dass weiterhin der Mittelstand als größter Arbeitgeber in BW eine gute Zukunft hat, so zum Abschluss der CDA-Kreisvorsitzende Roland Horvath. Die Video-Veranstaltung hat nicht nur Anregungen/Hinweise für die weitere Arbeit im Landtag gebracht sondern allen Teilnehmenden neue Blickwinkel eröffnet, so Horvath.
Elke Staubach